Treibhaus Münnerstadt
Städtebaulicher Wettbewerb nach RPW 2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine große Freude, das Ergebnis des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs „Treibhaus Münnerstadt“ zu präsentieren.
Es liegt ein Prozess hinter uns, der auch für mich als Bürgermeister eine neue, sehr spannende Erfahrung war. Er startete im Frühjahr 2022 als wir uns mit der Idee, auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Bötz ein neues Wohnquartier zu errichten, ganz spontan und kurzfristig im Modellprogramm LANDSTADT BAYERN des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr bewarben. Dass diese Bewerbung erfolgreich war und wir als eine von zehn Modellkommunen ausgewählt wurden, zeigt bereits das Potenzial unseres Vorhabens.
Im November 2022 konnten dann die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Bürgerwerkstatt, die in den Treibhäusern stattfand, ihre Vorstellungen von der zukünftigen Gestaltung des Areals diskutieren und einbringen. Die äußerst kreativen und vielfältigen Ergebnisse flossen in eine Machbarkeitsstudie ein, die im Mai 2023 dem Stadtrat, bzw. im Juni der Bürgerschaft vorgestellt wurde. Sie bildete die Grundlage für die Auslobung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs, der im Juni startete.
Es war sehr spannend zu sehen, was die elf Büros, die Entwürfe einreichten, aus den Vorgaben entwickelt haben. Es liegen elf sehr unterschiedliche Konzepte vor uns, die alle die Vorgabe, ein innovatives Wohnquartier für Münnerstadt zu planen, erfüllen und in denen sich viele der von der Bürgerschaft geäußerten Ideen wiederfinden.
So war es für uns Laien in der Preisgerichtsjury kein leichtes Unterfangen, eine Entscheidung zu fällen. Umso interessanter waren die Ausführungen der Fachleute, durch die Stärken und Schwächen der einzelnen Entwürfe bestens nachvollziehbar waren. So bestand am Ende auch große Einigkeit darin, welche Arbeiten favorisiert wurden. Ausschlaggebend war, welcher Entwurf die Aufgabenstellung am treffendsten umsetzte und ob wir uns dessen Realisierung in Münnerstadt vorstellen können.
Dennoch gibt es nun keinen eindeutigen Gewinner, sondern wir entschieden uns dafür, zwei erste Plätze zu vergeben. Es handelt sich um zwei sehr unterschiedliche Entwürfe, die aber beide das gesamte Preisgericht überzeugten. Diese stellen wir nun gerne zur Diskussion und sind sehr gespannt, wie sie in der Öffentlichkeit ankommen. Zugleich möchten wir mit den beiden Architekturbüros, die dahinter stehen, in Austausch treten, um die mögliche Umsetzung auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses zu besprechen.
In jedem Fall bestätigen die gelungenen Entwürfe, dass wir auf dem richtigen Weg sind, hier ein Bauprojekt umzusetzen, das Münnerstadt in die Zukunft führen wird und die Innovationskraft unserer Region unter Beweis stellt.
Allen Teilnehmern am Wettbewerb gilt mein herzlicher Dank für die Kreativität und das Engagement, die sie in unser Projekt investiert haben, den Mitgliedern des Preisgerichts für die Zeit und Kompetenz, die sie zur Verfügung gestellt haben, und dem Büro Schirmer, dessen Team den Wettbewerb in vorbildlicher Weise betreut hat!
Michael Kastl
Erster Bürgermeister der Stadt Münnerstadt
Anlass und Ziele des Wettbewerbs
Nach Aufgabe der Gärtnereinutzung bietet sich der Stadt Münnerstadt die einmalige Chance, das Areal zu erwerben und in unmittelbarer Innenstadtnähe innovative Konzepte und Visionen für ein neues Quartier im Siedlungsbereich zu verwirklichen, die strukturelle Vorteile des Lebens in der Stadt mit der Lebensqualität im ländlichen Raum kombinieren.
Ein beispielhaftes Quartier soll entstehen, das die Belange von Ökologie und Nachhaltigkeit berücksichtigt, eine für den ländlichen Raum angemessene Balance zwischen Dichte, Urbanität und attraktiven Freiraumqualitäten herstellt und ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept anbietet, das nicht ausschließlich auf die Nutzung des PKW setzt, jedoch auch die Erfordernisse des ländlichen Raums respektiert.
Entwickelt werden soll ein lebendiges, urbanes Wohnquartier mit zeitgemäßem Wohnraum entsprechend dem örtlichen Bedarf für Menschen in allen Lebensphasen. Für Münnerstadt werden hier vorrangig junge Berufsstartende als Singles und Paare, Familien mit mehreren Kindern sowie SeniorInnen, die im Alter die zentrale, städtische Lage dem bisher bewohnten Einfamilienhaus vorziehen und so der nachfolgenden Generation eine bereits gebaute, günstige Behausung übergeben können. Durch die Gestaltung des Quartiers soll die Nachbarschaft gestärkt und das Leben mit verschiedenen Generationen gefördert werden.
Als Ort der kurzen Wege sollen auch in angemessenem Maß Flächen für Arbeit und Versorgung angeboten werden, ohne eine Konkurrenz zur nahegelegenen Altstadt zu eröffnen. Speziell neue und Mischformen von Arbeitsräumen, z.B. Co-working, Desk sharing, gemeinschaftlich nutzbare Werkräume sind gewünscht. Explizit werden auch weitere Ideen für eine neue Arbeitsgesellschaft, die auf Austausch und Kommunikation beruht, gewünscht.
Wettbewerbsergebnisse
Untenstehend finden Sie die Beiträge aller Teilnehmer am Wettbewerb Treibhaus Münnerstadt. Mit einem Klick auf den jeweiligen Beitrag finden Sie weitere Informationen zu dem Entwurf und eine Beurteilung des Preisgerichts.
Was ist Ihre Meinung?
Auf den Seiten der vier Preisträger des Wettbewerbs finden Sie jeweils am Ende der Seite die Möglichkeit, den Wettbewerbsentwurf zu kommentieren.
Wir freuen uns auf Ihre Meinung und vielfältige Anregungen zu den Arbeiten!
1. Preis
ARGE ASAP mit Dischinger Zierer und Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten Stadtplaner, Würzburg / Regensburg
2. Rundgang
ARGE Architekten Stadtplaner Franke und Messmer BDA PartGmbB, Emskirchen mit A2 Landschaftsarchitekten, Waldkirch
2. Rundgang
Ricardo Montoro Coso und Franca Alexandra Sonntag (move architecture laboratory), Madrid, Spanien